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Gründerjahre und Soziales

Jede große Geschichte hat irgendwo ihren Anfang. Unsere beginnt auf einem kleinen Bauernhof in Ingelfingen …

Old Picture of Bürkert employees working in the production facility

1915

Der Anfang

Christian Bürkert wird am 4. Mai 1915 geboren. Er wächst auf dem elterlichen Bühlhof bei Ingelfingen, Baden-Württemberg in Deutschland auf, besucht die örtliche Lateinschule und später das Robert-Mayer-Gymnasium in Heilbronn. Nach dem frühen Tod seines Vaters absolviert er an der Ingenieurschule Gauß in Berlin ein Studium zum Elektroingenieur und arbeitet anschließend beim Apparatehersteller Schaub Lorenz. Aus Sicherheitsgründen verlagert dieser während des Zweiten Weltkriegs die Produktion nach Tschechien. Nach Kriegsende gelingt Christian Bürkert von dort die Flucht zurück auf den heimischen Bühlhof.

1946

Neuanfang mit Brutapparat

Aufgrund des hohen Bedarfs an Geflügelfleisch der US-Besatzungstruppen bittet Christian Bürkerts Mutter ihren Sohn um die Reparatur eines Brutapparates. Aus den Trümmern eines abgestürzten Flugzeuges fertigt er einen empfindlichen Bimetall-Temperaturregler, der die Temperatur bis auf 1/10 °C konstant halten kann. Aufgrund der allgemein großen Nachfrage beginnt Christian Bürkert daraufhin im Keller des elterlichen Wohnhauses mit der Produktion von Brutapparaten und Wärmeplatten.

1948

Bau des ersten Gebäudes

Genügten zu Beginn die eigene Arbeitskraft und ein Kellerraum auf dem Bühlhof, stellt Christian Bürkert schnell die ersten Mitarbeitenden ein und mietet Räume im Schloss sowie in der „Münze“ in Ingelfingen. Kurze Zeit später entsteht ein erstes Geschäfts-, Ausbildungs- und Wohngebäude an der Bahnlinie in Ingelfingen – mit tatkräftiger Unterstützung der damals bereits 36 Mitarbeitenden, denn bis hin zu den Ziegeln wurde alles selbst gebaut. Schon damals hatte Ausbildung einen hohen Stellenwert: Im neu errichteten Firmengebäude befindet sich eine Lehrwerkstatt, die nicht nur für den eigenen Betrieb, sondern auch für Schulabgänger außerhalb der Landwirtschaft berufliche Perspektiven und praktisch einen lebenslangen Arbeitsplatz garantiert.

1949

Mit neuen Wohnhäusern zu Mitarbeitern

Wohnraum war in jener Zeit knapp und Christian Bürkert musste dringend Führungskräfte außerhalb der Region gewinnen. Um dem Problem entgegenzuwirken, entsteht neben der Fabrik in Ingelfingen ein erstes Mehrfamilienhaus für Mitarbeitende, dem später weitere Wohnhäuser folgten.

1950

Eintragung ins Handelsregister

Mit den Erfahrungen aus dem Bau von Brutapparaten hatte sich die Herstellung und der Absatz von Temperaturreglern gefestigt, womit eine Umstellung von einer rein handwerklichen Ausrichtung zur industriellen Fertigung notwendig war. Dieser Entwicklungsschritt führt zur Aufnahme in die Industrie- und Handelskammer Heilbronn sowie zu einer Eintragung ins Handelsregister.

1951

Mit neuen Produkten auf Wachstumskurs

Nach der Währungsreform 1948 verringert sich der Bedarf an Brutapparaten und Wärmeplatten stetig. Christian Bürkert verlagert die Produktion hin zu Temperaturreglern, die unter anderem in Backöfen Anwendung finden. Das Wachstum der Reglerherstellung führt erneut zu Platznot, die mit dem ersten Bauabschnitt der heutigen Unternehmenszentrale gelöst wird.

1954

Mitarbeitende im Fokus

Schon damals standen die Mitarbeitenden im Mittelpunkt aller Bemühungen: Denn Christian Bürkert war früh klar, dass nur die Firmen auf dem begrenzten Arbeitsmarkt im rasch aufstrebenden Deutschland gute Mitarbeitende gewinnen und halten können, die ihre Mitarbeitenden nicht nur aus- und weiterbilden, sondern ihnen auch ortsnah attraktiven und preiswerten Wohnraum zur Verfügung stellen. In dem Zuge erfolgt im Unternehmen auch die Einführung der allgemeinen Altersversorgung. Ein regelmäßiger Fahrdienst brachte die Landwirte aus der Umgebung täglich zur Teilzeitarbeit in das Werk – ebenfalls ein entscheidender Vorteil im „Wettbewerb um die besten Köpfe“.

1971

Tragischer Flugzeugabsturz

Fliegen war für Christian Bürkert Ausdruck seiner Faszination für perfekt funktionierende Technik an den Grenzen der Physik und nebenbei für die zunehmende Internationalisierung des Unternehmens unerlässlich. Am Abend des 21.10.1971 herrscht stürmisches Wetter. Der sorgfältig geplante Nordatlantik-Alleinflug von Christian Bürkert endet tragisch. Knapp zwei Stunden vor der Landung bricht der Funkkontakt ab und die Maschine verschwindet plötzlich spurlos vom Radarschirm. Die mehrtägige Suche bleibt erfolglos. Bürkert verliert damit völlig unerwartet seinen Gründer und Ideengeber.

In der Stunde der Not übernimmt seine Frau Dorothee Bürkert das Unternehmen – zusammen mit Gerhard Hettinger, einem langjährigen Mitarbeiter und Vertrauten. Getragen von den Familienmitgliedern und vielen fähigen und engagierten Mitarbeitenden wird das Lebenswerk von Christian Bürkert fortgeführt.

Auch nach dem Tod des Unternehmensgründers sind Menschlichkeit und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden tief in der Organisation verwurzelt.

1993

Einführung prozessorientierter Organisationsstrukturen

Die ersten Schritte der heutigen Bürkert-Prozessorganisation beginnen 1993 mit der Einführung von Projekt- und Gruppenarbeiten und prozessorientierten Strukturen. Mit flachen Hierarchien, wenig Schnittstellen und einer hohen Zielorientiertheit im Arbeitsalltag werden weitere wichtige Werte der Unternehmenskultur geprägt. Um komplexe Aufgaben und Projekte ganzheitlich ausführen zu können, setzt man bereits damals auf die Bündelung von Mitarbeiterkompetenzen in allen Prozessen, Ebenen und über Bereichsgrenzen hinweg.

2005

Wechsel der Geschäftsführung

Bürkert-Geschäftsführer Gerhard Hettinger verabschiedet sich in den Ruhestand und übergibt an Heribert Rohrbeck, der bereits seit 1993 Teil des Unternehmens ist.

2010

Zertifizierung berufundfamilie

Als Familienunternehmen erhält Bürkert zum ersten Mal das Zertifikat für familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik der berufundfamilie gGmbH. Neben der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung rücken Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege stärker in den Vordergrund. Bis heute steht in der Unternehmenskultur bei Bürkert der Mensch im Mittelpunkt, dazu gehören neben der Qualifikation und Weiterbildung auch die Gesundheitsförderung sowie überdurchschnittliche Sozialleistungen.

2012

Tod von Dorothee Bürkert

Unermüdlich prägte Dorothee Bürkert gemeinsam mit Gerhard Hettinger über fast drei Jahrzehnte hinweg als operativ tätige Geschäftsführerin und Sprecherin der Gesellschaft das „menschliche Gesicht“ des expandierenden Unternehmens.

2017

Qualifizierung, Integration und Perspektive für Flüchtlinge

Ebenfalls ein besonderes Anliegen von Bürkert ist es, an der Integration Schutzsuchender mitzuwirken. 2017 startet deshalb die Qualifizierungsinitiative QIP „Qualification, Integration, Perspective“. Im Mittelpunkt steht eine theoretische und praktische Grundausbildung in den Bereichen Metall und Elektro. Zusätzlich findet unternehmens- und berufsbezogener Deutschunterricht statt. Die meisten Absolventen werden erfolgreich an Unternehmen, Zeitarbeitsfirmen oder in eine Berufsausbildung weitervermittelt.

2018

Gründung der Bürkert-Academy

Die Gründung der Bürkert-Academy als Teilbereich der Organisation baut die lebenslange Lernkultur mit speziellen internen Trainingsangeboten, Maßnahmen zur Teamentwicklung und Coachings sowie dem Kompetenzmanagement weiter aus.

2019

Organisation im Umbruch

Schneller, flexibler, digitaler – Schlagworte, mit denen Unternehmen immer stärker konfrontiert werden. 2019 wird das unternehmensweite Transformationsprogramm Bürkert Next ins Leben gerufen. Zahlreiche interne Projekte beschäftigen sich mit den Kernthemen Digitalisierung, Individualisierung, Flexibilität und kurze Lieferzeiten, um sich auf zukünftige Kundenbedürfnisse bestens einzustellen.

2022

CEO Heribert Rohrbeck verabschiedet sich in den Ruhestand

Fast drei Jahrzehnte lang war Heribert Rohrbeck bei Bürkert tätig – davon 18 Jahre als CEO. Zum Jahresende 2022 verlässt er das Unternehmen und übergibt an seinen Nachfolger Georg Stawowy, der ab April 2023 die Rolle des CEO übernimmt.

2023

Das Bürkert Museum – Historie hautnah

In der ehemaligen Lehrwerkstatt und dem „Geburtshaus“ des Unternehmens Bürkert entsteht ein Museum zur Unternehmensgeschichte. Heute haben Mitarbeitende und Begleitpersonen aus aller Welt die Möglichkeit, sich auf zwei Etagen mit der bewegten Unternehmensgeschichte auseinander zu setzen.

Schwerpunkte unserer Geschichte